Meine persönlichen Favoriten

Im folgenden möchte ich euch meine persönlichen Top 10 unter den Reisezielen Schwedens vorstellen, für alle unter euch die nicht nur Motorradfahren möchten, sondern auch gerne ab und zu mal einen „Beinstrecker“ einlegen. Die Reihenfolge ist nicht als Wertung gedacht, sondern läuft einfach von Süden nach Norden und spiegelt meine persönlichen Interessen wieder!

Eine der besten Stellen um für ein Paar Tage richtig auszuspannen ist der kleine Weiler Rosentorp in der Provinz Dalarna, der gleichzeitig fast unbegrenzte Möglichkeiten für Tagestouren in die einsamen schwedischen Wälder bietet!

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Hier mal eine Liste interessanter touristischer Ziele!

  1. Ales Stenar

Wer sich hier so viel Mühe mit dem Bau einer Schiffssteinsetzung gemacht hat, warum und wann – vieles ist noch unklar über dieses „Stonehenge Schwedens“. Direkt an der Steilküste Südschwedens gelegen in der Nähe des Örtchens Kaseberga. Empfehlenswert auch die örtliche Fischräucherei!

http://de.wikipedia.org/wiki/Ales_stenar

 

  1. Glimmingehus

Eine der wenigen „richtigen“ mittelalterlichen Burgen Skandinaviens. Von aussen ein unscheinbarer rechteckiger Bau entpuppt er sich von innen als geniale Verteidigungsanlage, die Eindringlingen einige unangenehme Überraschunge bot. Unbedingt reingehen!

http://de.wikipedia.org/wiki/Glimmingehus

 

  1. Kyrkö Mosse / Akes Bilskrot

An der Landstrasse 119 gleich südlich des Örtchens Ryd in Smaland, Richtung Hässleholm, liegt wohl Europas eigentümlichester Schrottplatz! Automechaniker Ake Danielsson (1914-99) sammelte hier hunderte Autos auf seinem Waldgrundstück und man findet so ziemlich alles von Saab, Volvo, Simca und vielen anderen Marken was der Automobilmarkt in den 50er bis 70er Jahren hergab! Mittelweile hat sich der Wald das Gelände zurück erobert und die Natur beweist, dass Autos durchaus biologisch abbaubar sind!

 

  1. Grimeton Radio

Lange vor Transatlantikkabel und Internet baute man in den 1920er Jahren weltweit eine handvoll Funkstationen, die die drahtlose Telegrafie zwischen den Kontinenten ermöglichen sollte – sogenannte Längswellensender. Heute ist weltweit als einzige Station dieser Art „Grimeton Radio“ nahe dem Örtchen Varberg südliche von Göteborg erhalten. Die Station mit ihren sechs 127m hohen Masten ist schon von weitem zu sehen und wurde 2004 wegen ihrer Vollständigkeit in die UNESO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Ein Muss für alle Technikfreaks, vor allem wenn man einen Besuch im Sommer an einem Dienstag um 18:00 einrichten kann, denn da wird die Station in Betrieb genommen!

http://sv.wikipedia.org/wiki/Radiostationen_i_Grimeton

http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwellensender_Grimeton

 

 

  1. Gotland und Hansestadt Visby

Nicht typisch schwedisch, sondern ganz anders ist die Insel Gotland. Die Hauptstadt Visby besitzt noch heute eine vollständig erhaltene Stadtmauer. Keine Chance noch spontan eine Unterkunft aufzutreiben hat man im August während der Medletidsveckan, der Mittelalterwoche. Eine Woche ziehen holde Burgfräulein, edle Ritter und allerlei Handwerker und Händler durch die Altstadt und direkt hinter der Stadtmauer finden Ritterspiele statt. Mit Sicherheit eine Reise wert, bedarf aber längerfristiger Vorplanung!

http://www.gotland-erleben.de/index.html

 

  1. Dalsland und Haveruds Schiffsaquädukt

Ganz im Westen Schwedens direkt an der Grenze zu Norwegen liegt die dünn besiedelte Landschaft Dalsland. Im Nationlpark Tresticklan sieht man an den Geländeformen noch gut, wie einst die Gletscher die Landschaft formten. Ein Highlight für Technikfreaks: die Schiffsbrücke des Dalslandskanalen in Haverud, gebaut durch den genialen Ingenieur Nils Ericsson in den 1860er Jahren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tresticklan

http://de.wikipedia.org/wiki/Dalsland-Kanal

 

  1. Festung Karlsborg

Sollten die bösen Russen mal wieder über Schweden herfallen, wollte man sich mit dem König und den Goldreseven im Landesinneren verschanzen. Dazu wurde ab 1818 die Festung Karlsborg am Westufer des Vättern gebaut, die von 6000 Soldaten verteidigt werden sollte und 8.000-10.000 Personen Schutz bieten sollte. Auch heute noch teilweise militärisch genutzt, aber im Rahmen von sehr sehenswerten Führungen im Sommer zugänglich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Karlsborg

 

  1. Tivedens Nationalpark

Läge dieser Wald in England, könnte man meinen Merlin persönlich käme gleich um die Ecke. Die letzte Eiszeit hat hier gewaltige Felsblöcke abgelagert und mittlerweile schafft der Wald ein Labyrinth aus Holz und Stein. Ein kleiner Nationalpark am Westufer des Vätern nördlich von Karlsborg. Wer mir mailt kann einen Tip für einen herrlichen ruhigen Lagerplatz an einem kleinen See ausserhalb des NP bekommen!

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Tiveden

 

  1. Glaskogens Naturreservat

Wer nach einigen Tagen des Motorradfahrens gerne mal einige andere Muskeln betätigen möchte, kann sich in Arvika und einigen anderen Stellen an den Seen Stora Gla und Övre Gla ein Kanu (Kanadier) leihen und ein Paar Stunden Paddeln – oder mehrere Tage!

http://de.wikipedia.org/wiki/Glaskogen

 

  1. Engelbergs Bruk (Hüttenwerk Engelberg) & Oljeön (Ölinsel)

im 18ten und 19ten Jahrhundert eines der modernsten Eisenwerke Europas, heute UNESO Weltkulturerbe, gelegen in Bergslagen nahe Fagersta, einer Region in der seit Jahrhunderten Bergbau betrieben wird. Siehe auch Tour 2!

Nur ein, zwei Kilometer südlich des Eisenwerkes liegt im See  Åmänningen die Insel Barrön, auf der Per August Åhlund 1875 eine Fabrik zur Verarbeitung von Eröl baute – sie ist damit die älteste heute noch erhaltene Raffinerieanlage weltweit! Wieso er seine Fabrik aber so weit vom Haupthafen und Absatzmarkt Stockholm baute, kann heute niemand beantworten.

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCttenwerk_Engelsberg

http://www.ekomuseum.se/deutsch/de_index.html

 

  1. Gesundaberget

Direkt am Westufer des Sees Siljan in Dalarna liegt der Berg Gesundaberg. Gut geeignet für einen schnellen Berglauf der Aussicht wegen und mit „verdammt viel Gegend drumrum“ (Zitat meiner Nichte Simone)! Bei meinem nächsten Besuch in der Gegend muss ich mal nachsehen ob es eine (legal) fahrbaren Weg zum Gipfel gibt. Aber mal die Beine vertreten ist ja auch ok, oder?

 

  1. Nationalpark Sanfjället

Ca. 50km nordwestlich von Sveg. Dieser „Klumpen“ von einem Berg liegt mitten in relativ flachem bewaldetem Land und belohnt die eineinhalb Stunden Aufstieg (am besten von der Ostseite) mit einer gigantischen Aussicht! Ist auch Heimat der dichtesten Bärenpopulation Schwedens!

 

  1. Inlandsbanan

Über eine Strecke von 1288km erschliesst die Inlandsbahn das schwedische Binnenland zwischen Kristinehamn am See Vänern im Süden und Gällivare in Lappland. Eine Reise über die gesamte Strecke dauert normalerweise drei Tage, da die Bahn zwar nach Fahrplan fährt, aber an einigen touristisch interessante Stellen hält. Eine Bahnfahrt ist vielleicht nicht so interessant für Motorradfahrer, man sollte aber auf jeden Fall das Inlandsbanamuseum in Sorsele oder das Rallarmuseum in Moskosel besuchen. Hier bekommt man einen guten Eindruck von der Schinderei die es gewesen sein muss, die Bahntrasse Anfang des 20ten Jahrhunderts in die wegelose Wildniss zu schlagen. Es gibt ein Fahrradabteil, aber ich bezweifle dass man auch Motorräder mitnimmt! ;o)

http://de.wikipedia.org/wiki/Inlandsbahn

http://www.grandnordic.se/resor/de/Destinationen-Karte-Unterkunft-1-151/Sorsele-3-329.html

 

  1. Kraftwerk Porjus (Porjus Kraftstation)

In den Sommermonaten können sowohl das historische Kraftwerk (gebaut 1910-15) als auch das moderne Kraftwerk (fertig 1982) mit einer Leistung von 465MW und einer Jahresproduktion von über 1.300GWh besichtigt werden. Projus war das erste Grosskraftwerk in Schweden und wurde unter unvollstellbar schwierigen Bedingungen in damals weglosem Land zur Stromversorgung der Bahnlinie Gällivare – Narvik gebaut. Das erste Baumaterial wurde von Trägern zu Fuss 50km von Gällivare bis zur Baustelle getragen, wobei Lasten bis zu 70kg getragen wurden! Die Generatorhalle befindet sich 60m unter der Erde in massivem Fels – hier kann man in (!) eine Wasserturbine hineingehen und sieht weit oben das Tageslicht durch das Fallrohr!

http://de.wikipedia.org/wiki/Porjus

 

  1. Eisenerzgruben in Kiruna und Malmberget

Das Eisenerz aus dem Norden Schwedens ist für die schwedische Staatskasse eine wichtige Einnahmequelle, selbst in Anbetracht der hohen Kosten, die der baldige Umzug der Stadt Kiruna aus der Gefahrenzone der Grube verursachen wird. Beeindruckend sind die Arbeitsverhältnisse in der Grube, denn vom schmutzigen Bergbau ist heute nicht mehr viel übrig, seit viele Maschinen oberirdisch ferngesteuert werden.

http://www.kirunalapland.se/en/Essentials/LKAB-InfoMine/

 

  1. Dundret

Die beste Aussicht auf die Gegend um Gällivare hat man vom 823m hohen Berg Dudret, auf den eine asphaltierte Strasse führt. Nur noch wenige Schritte zu Fuss und man hat eine unvergleichliche Aussicht auf die Mitternachtssonne!